Wednesday, December 9, 2009

La Burucci (1837-1870/71) besaß eine Million Francs in Diamanten, Smaragden, Rubinen, Gold- und Perlenschmuck.

Reiche Schmuckschatullen in der Kaiserzeit:

Courtisane und Kokotten...

Blanche d´Antigny (1840-1874) erregte als Bühnenkünstlerin weniger durch
ihre Leistung, als durch ihre Kleider und ihren Diamantschmuck
Aufmerksamkeit, indem sie der Auslage eines Juweliers glich.


La Burucci (1837-1870/71) besaß eine Million Francs in Diamanten, Smaragden,
Rubinen, Gold- und Perlenschmuck.


Von Cora Pearl hieß es, sie trage Kleider von Worth und Leferriére und kaufe
ihren Schmuck in der Rue de la Paix, der vornehmsten Modemeile von Paris.
Manchmal gab sie in einer Woche bis zu 15.000 Francs für Lebensmittel aus.
Sie soll ein Halsband mit Medaillons, die ihre Liebhaber verewigten,
getragen haben. Als Cupido in Offenbachs komischer Oper „Orphée aux Enfers“
dekorierten Knöpfe aus Diamanten ihre Schuhe. Auch ihre Kostbarkeiten wurden
auf eine Million Francs geschätzt. Sie verlangte auf dem Höhepunkt ihrer
Laufbahn allerdings auch 10.000 Francs für eine Nacht.


La Paiva (1819-1884) übertraf sie alle, indem sie Schmuck im Wert von zwei
Millionen Francs auf ihrem Körper vereinigen konnte: Brillanten an allen
Fingern, Ohrringe für 20.000 Livres das Stück oder ein Halsband der
Exkaiserin Eugénie aus drei Reihen fehlerloser Perlen, welches ihr Ehemann
Graf Henckel von Donnersmarck zur Hochzeit schenkte.

Leonide Leblanc (1842-1894) strahlte ebenfalls in Brillanten und Perlen.


Caroline Letessier, deren genaue Lebensdaten unbekannt sind, beeindruckte
mit Schmetterlingen aus blitzenden Edelsteinen in ihrem Haar.

Liane de Pougy sieht man auf einer Fotografie von Nadar mit einem Diadem aus
Perlen und Diamanten, um den Hals trägt sie verschiedene mehrsträngige
Perlenketten sowie ein Collier aus großen Brillanten. Eine andere Aufnahme
zeigt sie wieder im Besitz ihrer Perlen, einen Brillantbrustschmuck
einrahmend, und mit einem Diadem auf dem Kopf.


Auch „La Belle Otero“ hat sich im Glanz ihrer Kostbarkeiten ablichten
lassen.
Der von den Kurtisanen angelegte Schmuck in Kombination von Perlen und
Brillanten unterschied sich in keiner Weise von dem der Aristokratie oder
des Großbürgertums, die damit Macht, Stellung und Reichtum signalisierten.
Bei der Gegenüberstellung dieser Fotografien mit einem Portrait von
Alexandra Königin von England, lässt sich zumindest nicht am Schmuck
entscheiden, wer Königin und wer Kokette ist.
Die Juwelen von La Belle Otero | Carolina Oteros Jewels

Aus: „Schmuck und Weiblichkeit in der Kaiserzeit“, Eva Neumeier, 2000